Hallo ihr Lieben!
Ich habe letztens ein sehr verletzendes sowie erschreckendes Erlebnis gehabt.
In meiner Heimatstadt Norderstedt, grenzt ohne Übergang an Hamburg und ist nicht grad ein Dorf habe ich in meinem Lieblingsrestaurant Pollo Pollo bei Alberto wo es leider die besten Hähnchen gibt, ein Aufenthaltsverbot bekommen.
Sozusagen Transsexuelle unerwünscht. Ich denke bei Schwulen und Lesben, wenn man es denen ansehen würde, wäre es wohl nicht anders
Ich bin dort von Anfang an, seit meinem Outing Stammgast gewesen. Der Besitzer hatte sich eigentlich immer nett benommen. Auch die Bedienung am Tresen, ein sehr netter junger Iraner, hatte mich immer zuvorkommend behandelt. Da ist zur Zeit sehr einsam bin und froh über jeden Zuspruch bin, hatte ich mich dort öfters aufgehalten und selbstverständlich auch genug verzehrt. War ganz schön ins Geld gegangen. Aber damit ist es wohl vorbei.
Als ich letztens mal wieder, nach einer kurzen Pause wegen Klinik-Aufenthalt, dort auftauchte begrüßter der junge Iraner mich wie immer sehr freundlich. Allerdings bemerkte ich bei Ihm gleich eine gewisse Traurigkeit. Dann kam er raus mit der Sprache.
"Ich muss die was sagen, aber ich will es eigentlich nicht. Ich werde dazu gezwungen. Der Chef und die Cheffin sagten mir, ich sei dazu verpflichtet, da ich da arbeite. Es ist mir sehr unangenehm, ich will es eigentlich nicht, es ist auch nicht meine Meinung," sagte er sehr verlegen.
Ich ahnte schon was da auf mich zukommen würde. Ich wollte es zwar im Moment nicht wahr haben, aber mir wurde regelrecht übel. Und zwar "Kotzübel". Aber ich riß mich zusammen und sagte ihm, er solle ruhig frei sprechen, es seinen ja nicht seine Worte. Und das tat er dann auch.
"Es tut mir so leid, aber der Chef und die Cheffin haben gesagt, ich solle dir ausrichten, du kannst gerne ein Hähnchen abholen. Wir bringen es auch gern nach dir nach Hause, aber sie wünschen nicht, dass du dich hier aufhälst!" so sagte er. "Wäre das Restaurant auf der Reperbahn, wäre es akzeptabel", so wohl die Aussage des Besitzers.
Zu meiner Übelkeit blieb mir dann auch noch für einen Moment die Luft weg. Ich dachte, das kann doch keine Realität sein, oder? Das muss einfach ein böser Traum sein!? Mitnichten! Es ist leider bittere Realität. Mitten in Deutschland, im 21. Jahrhundert. Tja, so eine abartige Transsexuelle ist halt nicht werbefördernd, so wohl die Gedanken von Alberto und seiner Frau. Meine Gefühle gingen von Verachtung bis zum abgrundtiefen Haß. Ich wollte eigentlich Anzeige wegen Diskriminierung machen. Aber der Leiter meiner Sebsthilfegruppe meinte ich solle es lassen. Kostet nur Nerven und man braucht die Kraft woanders für. Außerdem solle man sich nicht mit Dreck die Hände beschmutzen. In seiner so langen transsexuellen Zeit ist ihm sowas ein Glück erspart geblieben! Nach längerer Zeit der Aufarbeitung dieses Erlebnisses bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass er Recht hat. Zur Zeit empfinde ich eigentlich mehr Mittleid mir solchen Menschen, welchen einfach keinen Charakter haben. Vielleicht sollte er ein Schild an die Tür machen: "'Transsexuelle, Schwule und Lesben und alles was nicht der gesellschaftlichen Erwartung trifft ist hier unerwünscht!" Dann erspart er wenigstens seiner armen Bedienung so eine abartige Nachricht zu überbringen. :twisted:
Es grüßt euch
Kim Sophie